Die Neue Rechte hat die Kultur als Kampffeld entdeckt. Aber weshalb interessieren sich AfD- Politiker plötzlich für Tanztheater und zeitgenössische Musik? Und was geht im Kopf von Leuten vor, die Buchhändlern das Auto anzünden oder Sprengsätze in Jugendzentren werfen?

Theaterintendantinnen und Pianisten erhalten Morddrohungen, das Publikum muss ein Berliner Revuetheater wegen einer Bombenwarnung verlassen, in Zwickau marschieren Skins vor einer Galerie auf, in Stuttgart verlangen AfD-Abgeordnete eine Übersicht über Theatermitarbeiter mit Migrationshintergrund. Rechte Politiker sprechen üble Beleidigungen aus und appellieren ans Volksempfinden. Nichts davon ist ein Einzelfall.

Der Journalist Peter Laudenbach hat in seinem Buch „Volkstheater“ (Wagenbach Verlag) über hundert rechte Übergriffe auf die Kunstfreiheit dokumentiert. Welche Muster lassen sich dabei beobachten? Welche Funktionen und Folgen haben die gezielten Gewaltandrohungen in rechten Eskalationsstrategien? Was macht Theater und Kunstinstallationen zu attraktiven Zielen?

Der Angriff auf die Kunstfreiheit ist ein Angriff auf die offene, liberale Gesellschaft. Das Ziel sind die Markierung von Feindbildern, das Schüren von Aggression und die Polarisierung der Gesellschaft. Mit klugen und solidarischen Aktionen halten unzählige Menschen aus Kunst und Kultur dagegen.

Robert Koall ging auf die Straße, als die Pegida-Aufmärsche begannen. Er war bei Pegida, er war bei den Gegendemonstranten. Er war überall in Dresden, wo plötzlich seltsame Widersprüche aufeinanderprallten. Weshalb gerade in Dresden? Woher die dumpfen Ressentiments, die plötzlich jede alltägliche Begegnung vergiften? Robert Koall beschreibt seine Beobachtungen in „Dresden. Ein Winter mit Pegida“, erschienen im Hanser-Verlag. Heute arbeitet Robert Koall als Chefdramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus.

Moderiert wird die Veranstaltung von Christine Brinkmann.

https://www.wagenbach.de/buecher/titel/1372-volkstheater.html
https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/dresden/978-3-446-24972-1/

Veranstalter*innen: zakk

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